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Das Frühjahr nutzen

Gerade so wie die Stauden, die sich jetzt langsam mit frischen Trieben aus der Erde wagen und sich mit zunehmender Sonnendauer und Wärme mehr und mehr entfalten, zieht es auch die Gartenbesitzer raus an die frische Luft und in die Sonne. Schließlich hat man ja genug Monate mit kühlen Temperaturen, trübem Wetter und vor allem mit wenig Licht hinter sich.

Gestaltung will geplant sein

Wann eine Pflanze austreibt, hat auch mit ihrem Standort und ihrer Exposi­tion zur Sonne zu tun. Es lohnt, bei der Gartenplanung und -gestaltung gut zu überlegen, welche Stauden und Gehölze man wohin setzt. Schließlich entwickeln sie sich am besten, wenn sie an Stellen im Garten stehen, die ihren natürlichen Standortansprüchen entgegenkommen. Oder man geht gleich daran, je nach räumlichen Möglichkeiten und Vorlieben, ein Staudenbeet für den Sommer- und Herbstgarten mit einem besonderen Farbschema zu gestalten. Auch schattige Lagen lassen sich mit den richtigen Stauden zu blühenden Beeten verwandeln. So wachsen zum Beispiel Maiglöckchen und Storchschnabel gut und gern unten alten Bäumen. Auch Farne, Funkien oder Herbstanemonen fühlen sich ohne direktes Sonnenlicht wohl und bringen Farbe in dunkle Gartenbereiche. Zarte Blütengewächse wie Tränendes Herz und prächtige Stauden wie die Astilbe, aber auch Geißbart, Pfingstrosen und Glockenblumen verschönern den Halbschatten mit ihren Blüten. Übrigens sind die lichtärmeren Gartenbereiche auch beliebte Rückzugsbereiche für Tiere. Hier bringt man am besten Nistkästen an und kann sich auf das eine oder andere Vogelkonzert freuen.

Lebensbereiche der Stauden

Weil die Gruppe der Stauden so außerordentlich vielfältig ist – die Sortimente der Staudengärtnereien umfassen
etwa 900 Arten und viele Tausend Sorten – , wurden sogenannte „Lebensbereiche" definiert, die den Profis bei der Gartenplanung und Staudenverwendung helfen. Doch auch mit dieser Systematik sind Wissen und Erfahrung gefragt, um die Vielfalt der Stauden auszuschöpfen. So beschreibt etwa der Lebensbereich „Gehölzrand" einen Standort, der charakterisiert ist durch sonnige, warme bis absonnige, kühle, wechselschattige Lagen. Im Garten handelt es sich dabei beispielsweise um Pflanzungen vor größeren Gehölzen oder vor Hecken, aber auch an Hauswänden und Mauern. So gilt es, für die entsprechenden Standorte die passenden Stauden auszuwählen und sie perfekt zu kombinieren. Zu berücksichtigen sind unterschiedliche Wuchsformen und -größen, Laubfärbung, Blütezeiten sowie Farbe und Form der Blüten und Blütenstände.
Es ist dann schließlich auch Geschmackssache – manche Gartenbesitzer bevorzugen Beete mit wenigen Farben, andere wünschen sich Stauden mit ähnlichen Blüten, aber in unterschiedlichen Farbtönen. Das Ziel ist ein harmonischer Gesamteindruck, auch deshalb ist es wichtig, Pflanzkombinationen mit weitestgehend identischen Standortansprüchen zu wählen. (BGL)