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Blattwerk statt Picasso

Im Gegensatz zu Moosbildern, die aus konserviertem Naturmaterial bestehen, werden für Pflanzen-
bilder Rahmen-Grünsysteme mit echten Zimmerpflanzen bestückt. Für ein gesundes Wachstum an der Wand benötigen sie neben Wasser und Dünger auch ausreichend Licht. „Theoretisch können solche Bilder überall aufgehängt werden“, sagt Jürgen Herrmanns-
dörfer vom Fachverband für Raumbegrünung und Hydrokultur. Reicht das Tageslicht nicht aus, helfen spezielle Pflanzenleuchten. Neuartige LED-Technik verbraucht dabei Strom und bringt das Objekt dennoch groß raus.

Rankende Pflanzen bieten sich an

Bereits ab 500 bis 600 Lux, der Helligkeit einer gewöhnlichen Schreibtischlampe, gedeihen Kletterphilodendron (Philodendron scandens) und Efeutute (Epipremnum aureum). Rankende Arten haben den Vorteil, dass sie eng gepflanzt die Fläche schnell zuwachsen und nur noch grünes Blätterwerk zu sehen ist. Auch andere genügsame Arten sind geeignet, solange sie von Natur aus klein bleiben oder sich gut beschneiden lassen. Beliebt für die Wand sind auch Farne und pflegeleichte Blühpflanzen wie zum Beispiel Mini-Einblatt (Spathiphyllum).

Wasservorrat reicht wochenlang

portiert bei Bedarf Wasser und Dünger aus der Vorratskammer des Rahmens. Die gespeicherte Menge reicht in der Regel vier bis sechs Wochen. Ein Schwimmersystem sorgt dafür, dass nur so viel Flüssigkeit nachfließt, wie benötigt wird – ohne dass die Wand oder der Boden nass wird. Über eine Anzeige im Rahmen lässt sich ablesen, wann wieder Nährlösung nachgefüllt werden muss. Und wie bei einem Picasso sollten Rahmen und Blätter gelegentlich entstaubt werden. Wichtig bei allen vertikalen Systemen ist eine solide Wandbefestigung, da das Gewicht durch die Pflanzen und den Wasserspeicher, selbst bei einfachen Pflanzenbildern, leicht 25 Kilogramm übersteigen kann. Die Lebenserwartung eines lebenden Objektes liegt bei einigen Jahren. Anschließend kann das System wieder neu bepflanzt und ein weiteres grünes Kunstwerk für die Wand geschaffen werden. (GMH/FvRH)←