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Fröhliche Farbenfülle

Fotos: Adobe Stock, Getty Images

An heißen Tagen stellt sich im voll erblühten Garten bereits angenehme sommerliche Trägheit ein. Neben Steinanlagen und Kiesbeet sind vor allem die trockenen, sonnigen Freiflächen das Revier der Stauden. Aber auch an den Gehölzrändern tummeln sich Bienen, Hummeln und andere Insekten in ihrem reichen Flor. Um dem Staudengarten Struktur und Tiefe zu verleihen, empfiehlt sich eine sorgfältige Planung der Pflanzung. Dabei sollten Sie die Pflanzen nach ihren spezifischen Einsatzkriterien auswählen.

Gerüstpflanzen

Gerüstpflanzen stecken den Rahmen ab, innerhalb dessen sich Ihr Staudengarten entfalten kann. Man könnte sie auch als die Leinwand bezeichnen, auf der später die Farben möglichst prächtig zur Geltung kommen. Denn ihre Aufgabe ist es, über weite Teile der Vegetationsperiode eine gliedernde (gerüstbildende) Funktion zu erfüllen. Dafür sollte ihre Wuchshöhe wenigstens etwas über den anderen Pflanzen liegen. Um den danach folgenden Arten ausreichend Licht zukommen zu lassen, sollten die Gerüstpflanzen nicht mehr als etwa 5 bis 10 Prozent der Gesamtmenge stellen.

Gruppenstauden

Gruppenstauden werden bevorzugt zu mehreren Exemplaren gepflanzt, um ihre Wirkung zu steigern. Ihre Funktion ist in erster Linie, die mittlere Hierarchieebene auszufüllen und möglichst attraktive Aspekte zur Gesamtpflanzung beizusteuern. Es handelt sich beispielsweise um Massenblüher mit wenig eigener Struktur, wie etwa manche Storchschnäbel oder Astern. Ihr Anteil an der Gesamtmenge sollte zwischen 20 und 30 Prozent betragen. Wählen Sie verschiedene Arten aus, um in jeder Jahreszeit durch abwechselnde Blüh- und Farbaspekte ein attraktives Bild zu erhalten.

Bodendeckerstauden

Von den Bodendeckern wird die größte Anzahl benötigt. Der Anteil an der Gesamtmenge dieser niedrig wachsenden Arten liegt bei 40 bis 50 Prozent. Ihre Wirkung sollte, ähnlich wie bei den Gerüstpflanzen, möglichst lange anhalten. Ihre Blühwirkung ist dabei eher sekundäre schließlich müssen sie vor allem den Boden dauerhaft und konsequent abdecken und gemeinsam mit den Gerüstpflanzen die Pflanzung ordnen. Um ständigen Pflegeeinsätzen vorzubeugen, sollten Sie genau auf die Konkurrenzverhältnisse der Arten in Bezug zum vorliegenden Standort achten.

Streupflanzen

Streupflanzen sind vor allem in den ersten Jahren wertvoll. Sie sind meist eher kurzlebig oder im Falle von Zwiebelpflanzen nur für eine  kurze Zeit im Jahr prägend. Sie werden einzeln in die Pflanzung eingestreut. Ihr Anteil sollte zu Beginn bei etwa 5 Prozent an der Gesamtmenge liegen. Streupflanzen entwickeln sich rasch und bereichern die noch nicht geschlossene Pflanzung mit üppiger Blütenfülle. Später können sie durch selbstständige Vermehrung neu entstandene Lücken erschließen, andernfalls verschwinden sie über die Jahre allmählich.

Die Mischung macht’s

uch wenn man jetzt noch gar nicht dran denken mag: Einige Stauden setzen selbst in der dunklen Jahreszeit noch tolle Akzente. Das gilt natürlich auch für Ziergräser, mit denen man sie perfekt ergänzen kann. Diese Kombination macht das Beet im Winter attraktiv. Im Frühjahr ergänzen dann Zwiebelblüher wie Narzissen, Tulpen und Hyazinthen das Staudenbeet. Im Sommer geben ein- und zweijährige Blumen wie Begonien, Löwenmäulchen, Fingerhut, Elfensporn, Stiefmütterchen, Kapuzinerkresse, Stockrosen, Schmuckkörbchen oder Tagetes dem Beet einen farbenfrohen Frischekick.

Dauerblüher

Besonders beliebt sind im Staudenbeet die Dauerblüher. Sie sorgen eine ganze Saison lang für pausenlose Blütenfülle, und auch Schmetterlinge, Bienen und Hummeln fliegen auf die zuverlässigen Nektarlieferanten. Die Optik steht natürlich im Vordergrund – doch ergibt es sich recht passend, dass sich der Pflegeaufwand vieler blühender Schönheiten in Grenzen hält. ←