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Kletterrosen: Die Krönung im Sommergarten

Ob in Rot, Rosa, Gelb oder Weiß – mit ihren Blüten verwandeln Rosen unsere Gärten in märchenhafte Plätze und sorgen für eine romantische Stimmung. Da Kletterrosen dicht wachsen, spenden sie zudem angenehmen Schatten, und je nach Sorte verströmen sie einen feinen Duft. Auch ein Torbogen macht rosig berankt großen Eindruck, ist für Gäste und Freunde ein blühender Willkommensgruß und ganz nebenbei für Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, eine reiche Quelle für Pollen und Nektar.

Kletterrosen brauchen Halt

Der Begriff Kletterrose ist ein wenig irreführend. Tatsächlich klettern diese Pflanzen nicht von selbst eine Mauer oder ein Gestell empor, sondern benötigen dabei etwas Hilfe. „Kletterrosen können sich nicht wie Ranken um ein Gerüst winden. Sie bilden auch keine Halteorgane aus, wie beispielsweise Efeu oder Wilder Wein", erklärt Michael Henze, Rosenspezialist vom Bundesverband der Garten- und Landschaftsbauer. „Stattdessen entwickeln sie lange, seitliche Triebe, mit denen sie durch Verhaken und Verspreizen Halt finden. Botanisch zählen sie daher zu den sogenannten Spreizklimmern." Um in die Höhe wachsen zu können, müssen Kletterrosen also an einer Rankhilfe festgebunden werden. Schöne Varianten sind eine Laube oder ein Zaun, aber auch eine Wand kann mit einem entsprechenden Gestell zum Blühen gebracht werden.

Ramblerrosen zieht es zur Sonne

Die Vielfalt der Kletterrosen ist enorm. Es gibt Sorten mit gefüllten oder ungefüllten Blüten, in intensiven Farben oder pastelligen Nuancen, einige haben viele Dornen, andere wenige. Manche Rosen blühen mehrmals im Jahr, andere zeichnen sich durch eine besonders langwährende Blütezeit aus. Eine beliebte Variante mit dem Charme von englischen Cottagegärten sind die Ramblerrosen. Sie erklimmen bis zu zehn Meter hohe Bauwerke oder Gestelle und das aus eigener Kraft. Wirklich eindrucksvoll ist es, wenn man Ramblerrosen neben einen Obstbaum pflanzt. Mit der Zeit beranken sie dessen Krone beinahe vollständig und schenken dem Baum nach seiner eigenen Blüte eine zweite im Sommer. Landschaftsgärtner setzen die Rose dafür mit einem Abstand von etwa 70 Zentimetern auf der Nordseite des Baumes in den Boden, denn Rambler bevorzugen in der Jugend einen halbschattigen Standort. Von dort zieht es ihre Triebe geradewegs Richtung Sonne, es empfiehlt sich jedoch, ihnen mit einem Seil zu helfen, die unteren Äste zu erreichen. Sind sie erst einmal in der Krone angekommen, wachsen die Rambler entlang der Äste des sie tragenden Baumes nach außen und zeigen sich dort mit ihrem reichen Blütenflor. Wichtig ist, dass der Baum den Rosen genügend Platz bietet, deshalb sind alte, lichte Obstbäume für Ramblerrosen ideal.

Leckere Früchtchen

Rosen sind nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter eine Zier im Garten. Denn die ungefüllt blühenden Sorten entwickeln schmückende, rote Früchte: Hagebutten. Schon seit Jahrtausenden stehen sie auf dem Speiseplan der Menschen. Sie sind nicht
nur schmackhaft, sondern auch gesund: Ihr Vitamin-C-Gehalt ist fünfmal so hoch wie der von Zitronen. Noch heute stellt man aus ihnen gerne Marmelade her. Aber auch bei einer ganzen Reihe von Tieren, vor allem Gartenvögeln, sind Hagebutten sehr beliebt, denn sie bieten in der kalten, kargen Jahreszeit wichtige Nahrung. (BGL)