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Trockenmauern als Gestaltungselement

Trockenmauern
Foto: Pixabay

Trockenmauern werden schon seit Jahrhunderten angelegt. Sie prägen die ländlichen Gebiete Irlands und Schottlands, aber auch der Mittelmeerregionen. Dort frieden sie Viehweiden ein oder ziehen Feldgrenzen. Trockenmauern kommen ohne Mörtel aus. Dennoch sind sie aufgrund des Gewichts und der Verkantung der großen Natursteine stabil. Vorausgesetzt, das Fundament ist standfest und die Steine wurden gekonnt arrangiert.

Ideal für Hänge

Gerade für Gärten mit Hanglagen bieten sich Trockenmauern an, denn sie lassen zusätzliche Pflanzflächen auf verschiedenen Stufen entstehen. Zugleich staut sich bei starken Regenfällen kein Wasser, das gegen das Bauwerk drückt. Stattdessen fließt der Regen durch die unversiegelten Fugen und versickert in den Hohlräumen. Als Material eignen sich fast alle Steinarten. Wer sich einen rustikalen, natürlichen Charme im Garten wünscht, sollte Natursteine aus der Region, zum Beispiel Basalt, Sand- oder Kalkstein wählen. Diese sind in der Regel naturbelassen oder nur grob behauen und erschaffen mit ihrer Unebenmäßigkeit ein schönes Erscheinungsbild.

Natürliche Harmonie

Einen eindrucksvollen Effekt erzielen Strahler, die das Mauerwerk am Abend beleuchten. Das bietet sich vor allem in Bereichen an, an denen eine Treppe oder Sitzbank in die Mauer integriert ist. Ein in die Mauer eingelassener Brunnen, der munter plätschert, schafft zusätzlich eine erfrischende Atmosphäre. Trockenmauern können auch freistehend gebaut werden. Dann sollten sie jedoch – in Abhängigkeit vom Material – maximal 1,20 Meter hoch und mindestens 30 Zentimeter breit sein. So sind sie ausreichend stabil und wirken harmonisch. Eine freistehende Mauer kann sich zum Beispiel elegant durch den Garten schlängeln und ihn in kleinere Bereiche einteilen. Oft dienen Trockenmauern aber auch als niedrige Grundstückgrenze, ähnlich der traditionellen Verwendung auf Wiesen und Feldern.

Malerisch bepflanzt

Trockenmauern sind nicht nur optisch beeindruckend, sondern leisten auch einen wichtigen ökologischen Beitrag. Da ihre Fugen nicht versiegelt sind, finden viele tierische Bewohner Rückzugsorte. Gerade wärmeliebende Reptilien wie Eidechsen nehmen das Mauerwerk gerne an, da sich die Steine im Sommer tagsüber erhitzen und während der Nacht die Wärme wieder an ihre Umwelt abgeben. Insekten wie Wildbienen oder Erdhummeln freuen sich über eine grüne und blühende Bepflanzung. Darüber hinaus festigt das Wurzelwerk die Trockenmauer zusätzlich.

Unterschiedliche Bodenverhältnisse

Die Bodenverhältnisse sind von der Mauerkrone über die Fugen bis hin zum Mauerfuß sehr unterschiedlich. Dies ermöglicht eine abwechslungsreiche Bepflanzung. Wählen Sie für die Mauerkrone oder im Hintergrund gelegene Beete beispielsweise ausladende Polsterstauden, wie das rosa blühende Kissen-Seifenkraut (Saponaria ocymoides), die weiße Berg-Sandblume (Arenaria montana) oder den Blutroten Storchschnabel (Geranium sanguineum). Diese breiten sich mit der Zeit wie ein Kissen aus und hängen malerisch vor der Mauer herab. Für die Fugen im mittleren Bereich der Natursteinmauer empfehlen sich verschiedene Sedumarten, wie Mauerpfeffer (Sedum spec.) oder Hauswurz (Sempervivum spec.). Die Dickblattgewächse kommen mit den dortigen kargen Bedingungen gut zurecht und benötigen nur wenig Wasser. (BGL)