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Back to the roots: Wildgehölze pflanzen

Ob als Heckenpflanze oder Solitär, kletternd an der Pergola oder flach als Bodendecker – für jede Gartensituation gibt es das passende Wildgehölz. Wer sich bei der schieren Auswahl überfordert fühlt, ist gut beraten, sich Hilfe zu holen. Landschaftsgärtner sind hier die besten Ansprechpartner. Sie verfügen über ein umfangreiches Sortimentswissen und treffen hinsichtlich Bodenbeschaffenheit und Wuchsverhalten eine  passende Wahl. Der Feldahorn (Acer campestre) eignet sich beispielsweise gut für kleinere Gärten und macht als Solitär, aber auch als Heckenpflanze viel her. Er besticht neben seinem sattgrünen Laub mit einer außergewöhnlichen Rinde und einer orange-gelben Herbstfärbung. Der Haselnussbaum (Corylus colurna) ist vor allem im Frühling eine Augen- und auch Insektenweide. Dann hängen an den Ästen längliche Blütenkätzchen, die sich in einem sonnigen Gelb zeigen.

Rosen für Romantiker

Wer es romantischer mag, dem raten die Experten für Garten und Landschaft zu wilden Rosen. Diese sind sehr robust und wachsen selbst an schwierigen Standorten gut. Einige Arten eignen sich sogar zur Hangbefestigung, da sie Ausläufer bilden, wie die Bibernellrose (Rosa spinosissima L.). Andere zieht es in die Höhe, wie die Feldrose (Rosa arvensis) oder die verschiedenen Ramblerrosen. Während erstere für ihre Kletterkünste eine Rankhilfe benötigt, erobern letztere die Vertikale sogar aus eigenem Antrieb. Wildrosen sind aber nicht nur schmückend,
sondern liefern auch reichlich Pollen und Nektar. Im Herbst und Winter bereiten sie mit ihren Hagebutten Vögeln einen gedeckten Tisch. Außerdem finden die Tiere in dem dornigen Geäst Schutz.

Exklusive Geschmackserlebnisse

Absolut im Trend liegen Obstgehölze. Diese kommen nicht nur in der Tierwelt gut an, sondern laden auch uns Menschen zum Naschen ein. Da viele der Beeren nicht im Supermarkt erhältlich sind, punkten die Bäume und Sträucher zudem mit Exklusivität und außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen. Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) beispielsweise entwickelt rote Früchte, die reich an Vitamin C sind. Die Kornelkirsche (Cornus mas) besticht zudem mit einer sehr frühen Blüte in leuchtendem Gelb. Der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus mono-
gyna) schmückt sich im Sommer mit weißen Blüten und ernährt ab September bis weit in den Winter mit seinen kleinen Apfelfrüchten unzählige Vogelarten. Maulbeeren (Morus) erinnern an längliche Brombeeren und sind bei der Tierwelt ebenfalls heiß begehrt. Auch bei uns Menschen rückt das dekorative und pflegeleichte Gehölz, das zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt zählt, langsam wieder in das gärtnerische Interesse. In Gegenden mit kälteren Wintern raten Landschaftsgärtner zum Weißen Maulbeerbaum, denn dieser ist frosthärter als der Schwarze oder Rote. Übrigens erfreut dieses Wildgehölz auch als Solitär mit einer reichen Ernte, denn es ist selbstfruchtbar. (BGL) ←