So klein, süß und wuschelig, wie sie da bei fachkundigen Züchtern umherhuschen, möchte man sie am liebsten alle mit nach Hause nehmen. Und vielfach gelten sie als geeigneter Ersatz, wenn sich die Kinder einen Hund wünschen. Allerdings: Ob Kleintiere wirklich als Haustiere geeignet sind, ist gut zu überlegen. Sie brauchen viel Auslauf und buddeln gern. Ihnen dieses natürliche Verhalten in der Wohnung zu erlauben, ist zumindest eine Herausforderung.
Im Frühjahr umgewöhnen
Hält man sie also am besten im Freien? Waren die Kaninchen oder Meerschweinchen bisher Stubenhocker, kann man sie ab dem Frühjahr, wenn kein Bodenfrost mehr zu erwarten ist, an das Leben im
Freien gewöhnen. „Damit es durch frisches Gras nicht zu einem abrupten Futterwechsel und möglichen Verdauungsproblemen kommt, sollte man schrittweise vorgehen und die Tiere im Haus zunächst an
Frischfutter ge-
wöhnen“, empfiehlt Henriette Mackensen vom Deutschen Tierschutzbund.
Einmal an das Leben im Freien gewöhnt, können Meerschweinchen und Kaninchen von nun an durchaus das ganze Jahr über draußen leben. Bevor der nächste Winter kommt, haben sie genügend Zeit, sich
langsam an kältere oder wechselnde Außentemperaturen zu gewöhnen.
Schutz vor Sonne, Kälte und Fressfeinden
Grundsätzlich sollten die geselligen Tiere mindestens zu zweit in ausreichend großen Gehegen – in der Außenhaltung mit wetterfesten Schutzhütten – untergebracht sein. Das Gehege sollte
ausbruchsicher sein und Schutz vor dem Eindringen von Katzen, Mardern oder Füchsen bieten – von oben wie von unten. Da sich in Kotverschmutzungen am After bzw. am Hinterteil der Tiere draußen
schnell Fliegenmaden einnisten können, ist es wichtig, dies besonders bei Hitze regelmäßig zu kontrollieren und sofort den Tierarzt aufzusuchen, wenn die Tiere Durchfall haben.
Im Sommer benötigen Kaninchen und Meerschweinchen unbedingt ausreichend Schutz vor der prallen Sonne. Das Gehege steht daher am besten zum Teil im Schatten oder Halbschatten, egal, ob es sich um
ein festes Quartier oder nur eine Sommerresidenz handelt. Im Winter sollte man die Schlafstellen mit viel Heu isolieren und immer trocken halten. Die Temperatur in der Schutzhütte sollte nicht
unter 0 Grad C fallen. Im Zweifelsfall bauen sich die Tiere aber ihre Lieblingshöhlen im Gehege allerdings selbst – wichtig ist es daher auch, es vor dem Zusammenbrechen nach unten abzusichern. ←