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Kobolde der Nacht

Fledermaus, Flughund, Bat
Foto: Adobe Stock

Vampire, Halloween und Horrorfilme: Bei Fledermäusen denken viele Menschen an Unheimliches. Dabei sind die Fledertiere alles andere als gruselig. Sie beeindrucken in der Dämmerung als Flugkünstlerinnen und wer sie einmal in seinem Garten entdeckt hat, wird sie nicht mehr missen wollen.

„Unsere heimischen Fledermäuse beißen nicht und saugen kein Blut – sie fressen ausschließlich Insekten“, erläutert Sebastian Kolberg, NABU-Artenschutzexperte. „Probleme bereitet ihnen allerdings das Insektensterben, das sich negativ auf die Bestände auswirken könnte. Sie leiden ­außerdem stark unter Wohnungsnot.“ Durch die Sanierung alter Gebäude und das Abholzen von alten Bäumen fänden Fledermäuse immer weniger Unterschlupf, so Kolberg. Von den 25 in Deutschland heimischen Arten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere fünf stehen auf der Vorwarnliste. 

Deshalb rät Sebastian Kolberg: „Umso wichtiger ist es, mit Aktionen wie der Batnight über die Tiere aufzuklären und zu vermitteln, wie ihnen geholfen werden kann. Etwa indem man seinen Garten fledermausfreundlich gestaltet.“ Der NABU gibt dazu vier Tipps:

Tipps:

Ein Beet als Büfett: Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel Leimkraut, Seifenkraut und Weg­warte, sind ein Feinschmeckerlokal für die Tiere. Durch ihren intensiven Duft locken die Pflanzen Nachtfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten. Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort.

Ein Haus für die Fledermaus: Höhlen und Spalten in und an alten Bäumen, am Gebäude, in Kellern oder Kartoffel­mieten werden gern als Quartier genutzt. Wo es das nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden. Ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Viele Kästen lassen sich auch in Bäumen anbringen. Geeignete Fledermauskästen gibt es im Fachhandel – oder man baut sie einfach selbst.

Einen Teich anlegen: Wasser zieht viele Insekten an – und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch.

Garten ohne Gift: Auf Herbizide und Kunstdünger in einem naturnahen Garten verzichten. Wer Fledermäusen helfen will, setzt auf giftfreies Gärtnern. (NABU) ←